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Trennung von einem Narzissten: Warum der Abschied viel schwerer ist als bei anderen Beziehungen

Nach einer Trennung von einem Narzissten geht es einem oft schlechter als erwartet. Und das, obwohl die Beziehung selten auf Augenhöhe stattfindet, denn Menschen mit der Persönlichkeitsstörung lieben das Dominieren und Manipulieren. 

Es ist kaum mit dem logischen Verstand zu begreifen und dennoch die Realität: Eine Beziehung mit einem Narzissten bedeutet in der Regel viel Leid und Kummer für den Partner, doch trotzdem geht es Ex-Partnern von Narzissten meist schlechter nach der Trennung als Menschen, die sich aus einer gesunden Beziehung lösen.

"Du kannst so froh sein, dass du ihn/sie los bist!", das Umfeld der Betroffenen und frisch getrennten Personen von Narzissten hat meistens eine ganz klare Haltung zum Liebesaus der Beziehung. Dennoch leidet der Freund/die Freundin ganz enorm unter dem Verlust. Ein Zustand, der auch Freunde und Familie strapaziert, weil man von außen oftmals auf eine Beziehung schaut, die vielfach mehr Tiefen als Höhen erlebte. Das Verständnis des Gegenübers lässt zu wünschen übrig, weil das Umfeld meist nicht weiß, was es bedeutet, eine Beziehung mit einem Narzissten geführt zu haben.

Die Persönlichkeitsstörung Narzissmus zeichnet sich im Positiven vielfach durch Charisma, Extrovertiertheit, Charme, Intelligenz, guter Optik und Humor aus. Im Negativen aber auch durch Manipulation, Unterdrückung, Gaslighting, Psychoterror, Empathiemangel, Lügen und Vorteilsnahme. Eigenschaften, die beim Partner schwere Wunden bis hin zu posttraumatischen Belastungsstörungen hinterlassen können.

Nun könnte man ja gerade bei einer solchen Beziehung denken, gut, dass man sie hinter sich hat, doch gerade das ist ein Trugschluss, zumindest was das Leiden danach angeht. Auf das Leben bezogen, ist es sicherlich der einzig richtige Weg, denn eine Beziehung mit einem Narzissten bedeutet sonst: Selbstaufgabe. Die Partnerschaft zu solchen Menschen ist in der Regel eine einzige Achterbahnfahrt mit Höhen und Tiefen.

Nach der Trennung vom Narzissten die große Frage: Was war die Wahrheit und was eine Lüge?

Eine derartige Beziehung schwankt also zwischen tief betrübt und sehr glücklich über immer wiederkehrende Versöhnungen, dies kann zu einer Art Sucht führen. Zu schön sind die Zeiten des Aufatmens gewesen, wenn man sich wieder vertrug. Zudem ist der Narzisst dem Klischee nach dafür bekannt, zwei Gesichter zu haben. Nach einer Trennung erinnert man sich aber vorwiegend an die guten Stunden und die vielfach unerfüllten schönen Worte. Menschen mit dieser Persönlichkeitsstörung neigen dazu, dass ihre Worte nicht zu den Taten passen. Das Gegenüber sehnt sich aber auch noch nach einer Trennung nach der Erfüllung der leeren Worte. Es beginnt eine endlose Schleife im Kopf wie "Aber er/sie wollte doch immer mit mir xy machen" oder "Er/Sie hat doch gesagt, dass wir bald heiraten beispielsweise". Narzissten nutzen Worte wie eine Waffe. Spielen mit ihrem Gegenüber, lesen ab, was die Bedürfnisse sind und sagen dann genau das, meist um ein Ziel zu erreichen wie Abhängigkeit, finanzielle Bereicherung oder Macht über den anderen.

Als Partner merkt man dieses Spiel aber oftmals nicht oder viel zu spät. Doch dann ist es bereits schwer, zwischen Realität und Täuschung zu unterscheiden. Hinzukommt, dass die Beziehung mit einem Menschen, der eine narzisstische Persönlichkeitsstörung hat, extrem viel Energie kostet. Das Ziel des Narzissten beim Abhängigmachen des anderen ist oftmals, dass dieser irgendwann psychisch so geschwächt ist, dass er kaum noch Widerworte haben kann. Ein weiterer Baustein beim perfiden Spiel der Persönlichkeitsstörung den anderen zu unterdrücken.

Nach einer Trennung fühlt man sich also getäuscht, die Gedanken über Wahrheit und Lüge fahren weiterhin Achterbahn, viele Fragen bleiben ungeklärt und das Energielevel ist am Nullpunkt angekommen. Es ist also wenig hilfreich, wenn das Umfeld immer wieder betont, "wie froh man doch sein kann" den Ex-Partner los zu sein. Hilfreicher ist es oftmals einfach nur zuzuhören oder dabei zu helfen, Licht ins Dunkle zu bringen, indem man unklare Situationen aus der Vergangenheit wieder und wieder zusammen analysiert.